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Können die sozialen Medien eine Veränderung bewirken?
Es gibt die Theorie, dass junge Menschen, die ihr Leben durch die Linse von Snapchat und Instagram leben, egozentrisch und eitel sind. Sie leben eine Lüge – diese Kritik wird natürlich hauptsächlich von Älteren geübt. Eine der jüngeren Tragödien hat jedoch die positive Macht der sozialen Medien in den Mittelpunkt gerückt.
Der Amoklauf der letzten Woche in der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland, Florida, ist der jüngste schreckliche Vorfall in der Reihe von ähnlichen Vorkommnissen in Amerikas Schulen.
Aber dieses Mal fühlte es sich irgendwie anders an. Die Berichte konzentrierten sich eher auf die Opfer und Überlebenden als wie üblich dem Täter einen Grad an gewissen Grad an makabren Glamour und Infamie zu verleihen. Wichtig war, dass es sich wie ein Wendepunkt in der ungesunden Beziehung des Landes zu Schusswaffen und wie einen Auslöser für wirkliche Veränderungen anfühlte.
Mich fasziniert, dass die Veränderung von Teenagern selbst und meist mit Hilfe der sozialen Medien stattfand. Die Generation, die (fälschlicherweise) als politisch unbeteiligt und desinteressiert wahrgenommen wird, zeigt mit den Fingern auf das politische Establishment.
Der Horror des Parkland-Amoklaufs entfaltete sich in Echtzeit durch schreckliche Instagram-Videos und verzweifelte Abschieds-WhatsApp-Nachrichten an ihre Lieben. Auch nach dem Ereignis haben die Opfer die sozialen Medien benutzt, um Plattitüden und Unwahrheiten (von ihrem eigenen Präsidenten) zu verbreiten und landesweite Proteste zu mobilisieren.
Eine Überlebende des wohl bekanntesten US-Schul-Amoklaufs, Columbine, sagte, dass die sozialen Medien den Parkland-Schülern eine Stimme verleihen, die ihre Vorgänger nicht hatten.
„Diese Kinder zu sehen, lässt mein Herz vor Stolz platzen“, sagte sie. „Sie ergreifen das Wort und fordern die Gesetzgeber und Parteien zum Handeln auf. Ich hoffe so sehr, dass es eine Veränderung geben wird. Sie können nun selbst die Agenda bestimmen, sie haben die Macht und sie haben die Stimme. Diese Kinder werden nicht aufgeben.“
Ob diese Welle von Social-Media-Protesten ausreichen wird, um den umstrittenen zweiten Verfassungszusatz aufzuheben, bleibt abzuwarten.
Dennoch ist es ein gutes Beispiel für die Macht der sozialen Medien und ihren Fähigkeiten, eine Geschichte zu humanisieren.
Also überlege zweimal, wenn du deinem Sohn, deiner Tochter oder deinem jüngeren Geschwistern sagst, „sie sollen das verdammte Telefon weglegen“. Vielleicht verändern sie auf ihre eigene Art gerade die Welt. Oder sie haben einen coolen neuen Snapchat-Filter entdeckt, der ihr Gesicht in einen Mops oder sonst etwas verwandelt.