Agenturleben

Humans of Berkeley – Marie Lueck

Written by Marie Lueck

9 Oktober 2025

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Schon als Kind habe ich mir meine Welt gern über Geschichten erklärt. Ob fantastische Märchen, erfundene Abenteuer oder einfach die erfundenen Geschichten meines Onkels – sie haben mich nicht nur unterhalten, sondern mich immer wieder neugierig gemacht auf neue Welten, Menschen und Erlebnisse. Diese Neugier begleitet mich bis heute.

Von Kindheitsmärchen zu Titelgeschichten

Ich glaube, Geschichten spielen in jedermanns Kindheit eine große Rolle – bei mir war es vor allem das Entdecken fantastischer Welten, unheimlicher Kreaturen und Abenteuer. Fasziniert haben mich besonders die alten sowjetischen Märchen mit Baba Yaga (Figur aus der slawischen Folklore und Mythologie, als Hexe dargestellt) oder die Seemannsgeschichten von Käpt’n Blaubär. Und dann war da noch mein Onkel: Er hat sich bei jedem Besuch neue Geschichten für mich ausgedacht. Da wir uns nicht oft gesehen haben, war die Freude über die nächsten Abenteuer umso größer.

Meine Suche nach spannenden Geschichten setzte sich später auch im Studium fort. Während meines Bachelorstudiums in Budapest absolvierte ich ein Praktikum bei der Budapester Zeitung. Es war unglaublich spannend, mit interessanten Menschen zu sprechen, sie zu interviewen und ihre Geschichten zu Papier zu bringen. Mit Erfolg: Mein Ziel war es, in dem 3-monatigen Praktikum einmal auf der Titelseite zu landen. Das war bei all den guten Inhalten gar nicht so leicht, aber mit einem meiner Interviews über eine deutsche Glaskünstlerin, die wegen der Liebe nach Ungarn ausgewandert ist, habe ich es tatsächlich geschafft.

Ein neuer Weg

Eigentlich hatte ich nach meinem Bachelor in Germanistik und Anglistik sowie einem Master in Verlagspraxis eine klare Vorstellung: Ich wollte Lektorin werden. Das Bild eines erfolgreichen Lektors – wie es mir Woody Allen schon in „Manhattan Murder Mystery“ vor Augen geführt hatte – ließ mich nicht los. Mein Traum war es, in einem Haus am Meer, an einem riesigen Schreibtisch zu sitzen, Stapel von Manuskripten zu durchforsten und Geschichten zu erörtern.

Doch während meines Masterstudiums kam Berkeley ins Spiel – und die besondere Rolle, die Storytelling hier einnimmt, hat mich sofort gecatcht. Also entschied ich mich, statt für einen Buchverlag, für ein Volontariat in einer PR-Agentur. Zugegeben, ich stellte mir die PR-Welt anfangs extrem stressig vor: Man rennt von einem Termin zum anderen, bewältigt Krisen und jongliert gleichzeitig Projekte. Und ja, das gibt es. Aber der Alltag besteht genauso aus Organisation, engem Kontakt zu Journalist:innen und dem Erstellen individueller PR-Strategien. Genau hier hat Berkeley etwas Besonderes: Unsere Strategien beruhen immer auf Geschichten – entwickelt nach unserer eigenen Storytelling-Formel. Das hat mich von Anfang an begeistert und überzeugt, dass Storytelling in meinem beruflichen Leben immer eine wichtige Rolle spielen wird.

Ganz von meinem geplanten Weg bin ich damit wohl nicht abgekommen – und wer weiß, vielleicht klappt es mit dem Haus am Meer ja trotzdem noch.

Wer ist dein Lieblings-Storyteller? Woody Allen und Guy Ritchie.

Was würdest du bei Karaoke singen? I Will Survive von Gloria Gaynor – mein absoluter Go-to-Song. Er geht immer, macht gute Laune und alle grölen mit.

Welche App nutzt du am meisten? Instagram.