Agenturleben
Themenrecherche: Sind Datenbanken die Lösung?
Das A und O der guten Pressearbeit ist es, sich in der Medienlandschaft auszukennen. Dazu gehört es nicht nur den richtigen Ansprechpartner für die Themen des Kunden zu finden, sondern auch über die aktuellen Themenpläne der Medien Bescheid zu wissen. Dies setzt eine intensive, oft zeitaufwändige Recherche mit viel Vorlauf voraus. Denn wer möglichst viele Veröffentlichungen wünscht, beginnt am besten nicht erst beim Pitchen mit der Auswahl der richtigen Medien, sondern hat schon einen vorrecherchierten Themenkatalog zur Hand. Auch für das Erstellen von Inhalten ist es hilfreich, im Voraus zu wissen, welche Themen die Medien im nächsten Quartal oder Jahr behandeln. Die Erstellung von Themenkatalogen lässt sich mit Hilfe von verschiedenen Plattformen, die einen Überblick über alle Themenpläne geben, vereinfachen. Doch ersetzen diese Plattformen die eigene gründliche Recherche?
Content-Erstellung an aktuelle Themen anpassen
Bevor es an die Erstellung von neuem Content für einen Kunden geht, sollte gründlich überlegt werden, über welches Thema man schreibt und welche Zielgruppe damit angesprochen werden soll. In der Regel gibt es diesbezüglich bereits Vorgaben durch den Kunden, doch Aufgabe der PR-Expert:innen ist es, vor allem auch darauf zu achten, dass der Text hohe Relevanz für die Medien hat, um die Chance auf Veröffentlichung möglichst hoch zu halten.
Häufig kann bei der Textproduktion auf vorhandenen Content als Basismaterial zurückgegriffen werden. Also verschafft man sich am besten zunächst einen Überblick über vergangene Veröffentlichungen und Content des Kunden. Wo gibt es thematische Lücken, mit welchen Themen war das Unternehmen in der Presse bereits erfolgreich, gibt es Content, der zu Themen passt, die die Medien gerne veröffentlichen möchten.
Die eigene Recherche ist für die Themenfindung ein zuverlässiges Tool, der Nachteil ist dabei jedoch der damit einhergehende große Zeitaufwand. Eine Lösung bieten digitale Plattformen mit vorrecherchierten Themenplänen und -übersichten der Medien.
Themenrecherche – Zeitaufwand reduzieren durch digitale Tools
Bei der Themenrecherche geht es neben der Analyse der Themen auch um die Recherche des richtigen Ansprechpartners und Redaktionsschlusses. All diese Informationen kann man mühevoll selber eruieren und in Tabellen übernehmen – ein immenser Arbeitsaufwand. Wer es sich einfacher machen möchte, nutzt digitale, zeitsparende Datenbanken wie beispielsweise Topic Pro oder Themax. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass derartige Plattformen einen groben Überblick über Themen, Ansprechpartner, Redaktionsschluss etc. vermitteln, Angaben jedoch auch manchmal fehlen oder fehlerhaft sind.
Digitale Tools zur Themenrecherche sind also hilfreich und können viel Arbeit abnehmen, der Feinschliff bleibt jedoch an den PR-Spezialist:innen hängen. Dieser Meinung ist auch mein Kollege James, der in seinem Blogpost der Frage nachgeht, ob künstliche Intelligenz eine Gefahr für die PR-Branche bedeutet.
Der goldene Mittelweg ist erfolgsversprechend
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Themenrecherche-Tools einen groben Überblick über die Themenpläne der Medien bieten. Oft fehlen jedoch wichtige Informationen, auch Fachmedien und Sonderausgaben sind nicht immer tief genug recherchiert, was für ein erfolgreiches Pitchen unerlässlich ist. Vor allem Fachmedien und Sonderausgaben sollten daher persönlich nachgearbeitet werden, um sicher zu gehen, dass die Informationen korrekt sind. So lassen sich unangenehme Telefonate beim Pitchen vermeiden und die Chancen auf Erfolg in punkto Veröffentlichungen erhöhen.
Titelbild. Ross Sneddon auf Unsplash