Agenturleben

Media-Briefing: Perfekt vorbereitet ins Interview

Written by Felicitas Schurig

22 November 2022

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Interviews sind für die PR-Arbeit ein wirksames Tool, um die Botschaft eines Unternehmen einfach rüber zu bringen. Sei es auf Messen, Firmenevents oder von der PR-Agentur initiierte Einzelinterviews – im offenen Gespräch lassen sich viele Themen „abarbeiten“, ohne dass es gleich gezwungen wirkt und es findet außerdem ein reger Austausch statt. Dennoch ist Vorsicht geboten, da ein Interview auch Risiken birgt. Diejenigen, die für das Unternehmen sprechen, sollten daher von der PR-Agentur bestmöglich auf das Interview vorbereitet werden – das passiert mit dem richtigen Media-Briefing.

Media-Briefing – die kompakte Vorbereitung

In nur wenigen Schritten kann man die interviewte Person ideal auf ihr Gegenüber vorbereiten und eine gute Basis für das Gespräch geben. Zuallererst gilt es, die allgemeinen Eckdaten zum Interview aufzuführen: Wann findet das Interview statt? Hier sollten genaues Datum, Uhrzeit (ggf. auch eine mögliche Zeitverschiebung) sowie die Dauer genannt werden. Wo findet das Interview statt? Wird es virtuell abgehalten oder bei einem Event oder Messe. Bei einem virtuellen Gespräch sollte immer gleich geklärt werden, über welchen Kanal es geführt wird (Zoom, Teams, Skype oder auch per Telefon) und der Einladungslink hinterlegt werden.

Wer wird das Interview führen?

Die interviewte Person muss zuallererst natürlich darüber informiert werden, wer das Interview führen wird. Hier sollten alle Informationen rund um das Medium, dessen Zielgruppe sowie den/die interviewende Journalisten/Journalistin aufgeführt werden. Hier sollten Name, Position und wenn vorhanden ein paar Sätze zum Werdegang genannt werden. Auch ein Link zum LinkedIn-Profil vermittelt ein gutes Bild und hilft, sich einen ersten Eindruck zu verschaffen.

An diese Stelle gehört darüber hinaus auch die Information, wie es um die bisherige Beziehung zum Medium gestellt ist, beispielsweise ob bereits Interviews oder Fachartikel des Unternehmens veröffentlicht wurden. Falls ja, müssen diese unbedingt zur Einsicht bereit gestellt werden. So erhält die interviewte Person einen Eindruck davon, wie kritisch der Interviewer beispielsweise Fragen stellt, in die Tiefe geht und das Gespräch handhaben wird.

Worum geht es in dem Interview?

Im Vorfeld zum Gespräch sollte die PR-Agentur mit dem/der Journalisten/Journalistin klären, worum es in dem Gespräch genau gehen soll und ob es ein besonderes Schwerpunktthema gibt. Zusätzlich kann hier festgehalten werden, was mit dem Ergebnis des Interviews geplant ist – wird es als Einzelinterview abgedruckt, wird es beispielsweise für einen allgemeinen Bericht verwendet oder dient es rein als Hintergrundinformation. Der interviewten Person sollte immer auch bewusst gemacht werden, dass weitere Themen während des Gesprächs auftauchen können, die der/die Interviewer:in gerne vertiefen möchte. Um zu vermeiden, dass die interviewte Person auf dem „falschen Fuß“ erwischt wird, sollten an dieser Stelle weitere Fragen vorbereitet werden, die möglicherweise auftauchen können. Hierzu zählt zum Beispiel die aktuelle politische Lage, eine akute Krise oder bereits bestehende kritische Punkte zum Unternehmen selbst.

Was sind die Kernbotschaften?

Um das Messaging eines Unternehmens zu stützen, sollte es für das Gespräch im besten Fall bereits vorher ausgearbeitete Kernbotschaften geben. So ist klar definiert, welche Themen wie und in welcher Form adressiert werden und welche Story erzählt wird. Diese Themen können gerne mit Zahlen und Fakten, wie beispielsweise Meilensteine in der Unternehmensgeschichte untermauert werden. Auch für aktuelle Themen wie beispielsweise Nachhaltigkeit, welche eventuell kritische Fragen auflassen können, sollte eine klare Botschaft definiert werden.

Die Kernbotschaften lassen sich in einem vorangegangenen Messaging-Workshop definieren und dann für das Gespräch nochmal klarer herausarbeiten. Meist ist die Aufführung der Kernbotschaften im Briefing als Stichpunkte ausreichend. So kann der/die Interviewte sie sich besser einprägen und dennoch frei dazu sprechen.

Medientraining für das Interview

So gut ein Interview inhaltlich auch vorbereitet ist, am Ende hängen Erfolg oder Misserfolg davon ab, was der/die Unternehmenssprechende daraus macht. Denn sollte diese/r nervös sein, nicht frei sprechen können oder sich häufig verhaspeln, wird dies einen negativen Eindruck beim Gegenüber hinterlassen. Daher sollte die Person, die für das Unternehmen spricht, idealerweise bereits Erfahrung im Umgang mit Medien haben. Ist dies nicht der Fall, empfiehlt sich ein Medientraining oder zumindest die Beschäftigung mit einem kleinen „Interview-Knigge“ mit Dos and Don’ts für die Interviewsituation.

Sie wünschen weitere Informationen rund um das Thema Interview? In unserem Blogbeitrag rund um Interview-Tricks und wie man das Beste herausholt werden Sie fündig!

Titelbild: Amy Hirschi on Unsplash