Agenturleben

Wenn Kommunikationstools Klamottenmarken wären….

Written by Sam Price

9 November 2023

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Ein Blick in die Mittagspause unserer britischen Kollegen und Kolleginnen 😉

Es mag ein merkwürdiger Vergleich sein, Kommunikationstools mit Bekleidungsmarken zu vergleichen. Doch in der letzten Mittagspause kreuzten sich Themen und Gedanken… Herausgekommen ist dieser Vergleich, den zugegebenermaßen bisher niemand vermisst hat,  der aber  viel Spaß gemacht hat. Also: Was wären moderne Kommunikationsplattformen, wenn sie stattdessen bekannte Bekleidungsunternehmen wären?

Kommunikationstool: Slack

Bekleidungsmarke: Patagonia

Unsere Argumentation: Slack ist zweifellos das angesagteste Kommunikationstool auf dem Markt. Es wurde 2009 gegründet und war ursprünglich als internes Tool zur Unterstützung der Entwicklung eines Spiels namens Glitch gedacht. Heute ist es das am schnellsten wachsende SaaS-Startup der Geschichte und wird von 77 % der Fortune-100-Unternehmen genutzt. Slack hat spielerische Elemente und ist extrem flexibel, so dass es leicht an die Bedürfnisse verschiedener Unternehmen angepasst werden kann. Darüber hinaus kann es in eine Reihe anderer Produktivitätstools integriert werden. Außerdem bietet Slack eine Reihe von Spielen, die sich im Team oder auch alleine spielen lassen.

Patagonia gibt es schon seit 50 Jahren. Das Unternehmen hat nie versucht, cool zu sein, sondern einfach hochwertige Kleidung mit einem möglichst kleinen ökologischen Fußabdruck hergestellt. Heute stellt das Unternehmen auch Ausrüstung für Ski, Surfen, Klettern und eine Reihe anderer Sportarten her und produziert sein eigenes Craft Beer. In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit für viele einen hohen Stellenwert hat, Craft Beer immer beliebter wird und Skifahren, Surfen und Klettern so cool sind wie eh und je, ist es leicht zu verstehen, warum Patagonia zur beliebtesten Outdoor-Marke der Modebranche geworden ist.

Auf den Punkt gebracht: Beide sind auf ihre Art mühelos cool.

Kommunikationstool: Google Meet

Bekleidungsmarke: Nike

Unsere Argumentation: Google Meet ist funktional, zuverlässig und sehr bekannt. Mit seiner übersichtlichen, leicht verständlichen Oberfläche und der Möglichkeit, sich direkt über den Browser einzuloggen, ist es ein unkompliziertes Tool, das sich perfekt für Ad-hoc-Meetings und „schnelle“ Besprechungen eignet. Das Tool gehört zum Technologiegiganten „Google“, der zwar gelegentlich einen Fauxpas begangen hat (wie z.B. den Absturz der Aktien nach der ersten Veröffentlichung von „Bard“), aber im Allgemeinen einen guten Ruf genießt und eine gute Wahl für Videokonferenzen ist.

Nike ist natürlich ein großer Name im Bereich Sportbekleidung, -schuhe und -ausrüstung. Die Turnschuhe sind immer noch sehr beliebt und höchstwahrscheinlich haben Sie oder jemand, den Sie kennen Nike-Kleidung im Schrank. Auch wenn das Unternehmen den einen oder anderen Fehler gemacht hat, wie zum Beispiel die Entscheidung, kein Mary Earp-Shirt (Anmerkung: britische Fußballspielerin) zu produzieren ( ja, wir sind Engländer, ja, wir sind verbittert darüber), hat es immer noch ein ziemlich starkes Image als zuverlässige Wahl für Sportartikel.

Auf den Punkt gebracht: Beide tun einfach, was sie sollen.

Kommunikationstool: Microsoft Teams

Bekleidungsmarke: H&M

Unsere Argumentation: Microsoft Teams ist eine weitere zuverlässige Option, aber im Gegensatz zu Google Meet ist nichts Faszinierendes an dem Tool. Verstehen Sie uns nicht falsch, wir haben nichts gegen Teams. Wir benutzen es sogar ständig. Es ist effektiv, effizient und bietet genau das, was man braucht, um die internen und externen Kalender verschiedener Partner:innen, Kunden und Kundinnen und Teams zu organisieren. Aber genau das, was man braucht, ist selten faszinierend.

H&M ist eine dieser Bekleidungsmarken, auf die man, wenn jemand sagt, dass er gerade etwas von dort gekauft hat, kaum mehr als ein „schön“ antworten kann. Die T-Shirts sind T-Shirts, die Jeans sind Jeans. Wenn man dort Kleidung kauft, ist man nicht mehr nackt und friert nicht. Genug gesagt.

Auf den Punkt gebracht: Beide sind ’sicher‘. Nicht mehr und nicht weniger.

Kommunikationstool: Zoom

Bekleidungsmarke: Forever 21

Unsere Argumentation: Zoom erfreute sich während der Pandemie großer Beliebtheit, da sich Unternehmen schnell an die neue Arbeitsumgebung der Remote-Arbeit anpassten und Freunde und Familie online in Kontakt blieben. In den letzten Jahren ist die Beliebtheit jedoch deutlich zurückgegangen. Es gibt wohl noch Leute, die Zoom nutzen, aber wir sind nicht sicher, wer.

Forever 21 war einmal der größte Name in der Fast-Fashion-Branche und seine billige Kleidung war ein Hit bei Teenagern und 20-Jährigen. Aber das ist nicht mehr der Fall. Die langsame Umstellung auf E-Commerce und eine Reihe von Rechtsstreitigkeiten haben dem Unternehmen schwer zugesetzt, so dass es 2019 Insolvenz anmelden musste. Bemerkenswerterweise wurde es jedoch von einem neuen Eigentümer aufgekauft und ist heute in UK noch aktiv.

Auf den Punkt gebracht: Beide (über)leben noch.

Kommunikationstool: WhatsApp

Bekleidungsmarke: Victoria’s Secret

Unsere Argumentation: WhatsApp hat sich zum Standard für Nachrichten entwickelt. Das geht so weit, dass man sich schon ein bisschen komisch fühlt, wenn ein Freund einem stattdessen eine SMS schickt. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass es ein geeignetes Kommunikationsmittel für Unternehmen ist. Es gibt Dinge, die man aus der Unternehmenswelt heraushalten sollte, und WhatsApp hat einen persönlichen Charakter… und das sollte auch so bleiben.

Victoria’s Secret ist wahrscheinlich die bekannteste Unterwäschemarke der Welt. Die meisten Menschen werden davon gehört haben und, seien wir ehrlich, die Kleidung, die sie verkaufen, sieht ziemlich gut aus. Aber auch hier gilt: Das macht sie nicht automatisch bürotauglich.

Auf den Punkt gebracht: Beide sind toll, aber keine von beiden ist bürotauglich.