Studien & Research

Technikverkäufe boomen – doch wem vertrauen die Verbraucher:innen?

Written by Claire Slobodian

21 September 2021

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Unser Verhältnis zu Technik hat sich in den letzten 18 Monaten dramatisch verändert. Um zu arbeiten, zu kommunizieren und zu lernen sind wir auf digitale Tools angewiesen wie nie zuvor. Es ist daher nicht verwunderlich, dass der Verkauf von PCs und Co. boomt: Die Covid-19-Pandemie hat dem PC-Markt im vergangenen Jahr zum stärksten Wachstum seit 2010 verholfen. Vor diesem Hintergrund lohnt es sich zu fragen, wem Verbraucher:innen vertrauen, wen sie sie zu Rate ziehen, wenn sie neue Technik für Home-Office oder Freizeit kaufen. Unser Schwesterunternehmen Arlington Research hat 6.000 Verbraucher:innen in sieben Ländern dazu befragt, wo sie sich informieren, wenn es um die Anschaffung technischer Ausstattung geht.

Kund:innen vertrauen Kund:innen

Die Umfrage zeigt klar, dass Kund:innen wissen möchten, was andere Verbraucher:innen von einem Produkt halten, wem andere Verbraucher:innen vertrauen. Wer technische Geräte oder Software kaufen möchte, bezieht auch die Kundenbewertungen in Online-Shops zu Rate. Über 40 Prozent der befragten Verbraucher:innen in Deutschland zieht Verbraucherbewertungen in ihren Entscheidungsprozess mit ein, weltweit betrachtet sind es 50 Prozent, Spitzenreiter ist Mexiko mit 75 Prozent. Unter ihnen setzen vor allem „Technologie-Natives“, also die heute 30- bis 40-jährigen Millennials, gefolgt von der heute 40- bis 55-jährigen Generation X, auf Kundenbewertungen, um Kaufentscheidungen zu fällen.

Produkttests in Fachzeitschriften weiterhin relevant

Vertrauen in andere Verbraucher:innen ist die eine Seite der Medaille. Fachkundige Gerätetests und -bewertungen die andere und weiterhin fester Bestandteil im Entscheidungsfindungsprozess. Ein Drittel der Konsument:innen in Deutschland verlässt sich auf Fachmagazine mit Verbraucherberatung und technische Rezensionen von Journalist:innen. Weltweit betrachtet vertrauen vor allem die Millennials, also die heute ca. 30- bis 40-Jährigen auf  die Einschätzung von Journalist:innen (41 Prozent), während die jüngsten Verbraucher:innen, die heute 20- bis 30-jährige Generation Z, diese deutlich weniger als Informationsquelle heranzieht (30 Prozent).

Persönliche Empfehlungen hoch im Kurs

Die eher altmodisch anmutende Bezeichnung „Mund-zu-Mund-Propaganda“ hat nichts von seiner Aktualität verloren. Empfehlungen von Freund:innen, Familienmitgliedern oder Kolleg:innen haben Einfluss wie eh und je. Ein Drittel der befragten Verbraucher:innen in Deutschland gab an, dass persönliche Empfehlungen sie in ihren Kaufentscheidungen am stärksten beeinflussen. Im internationalen Vergleich fällt dieser Wert jedoch recht gering aus: Weltweit betrachtet genießen Empfehlungen von Freund:innen und Bekannten vor allem in Mexiko (54 Prozent) und Kanada (51 Prozent) das höchste Vertrauen, gefolgt von USA (47 Prozent) und Australien (47 Prozent) und Großbritannien (43 Prozent).

Wenn auch „low-tech“: Persönliche Empfehlungen sind immer noch eine großartige Möglichkeit, Produkte zu bewerben. Auch wenn deren Wirkung schwer zu erfassen ist, kann beispielsweise die Zusammenarbeit mit Influencer:innen der Branche das Profil eines Technologieprodukts schärfen und die althergebrachte Mund-zu-Mund-Propaganda in die sozialen Medien transportieren.

Kaufen geschieht zwischen Menschen

Die Arlington-Studie zeigt, dass Menschen nach wie vor von Menschen kaufen. Verbraucher:innen vertrauen Verbraucher:innen. Sie wollen sich mit den Personen identifizieren können, die eine Bewertung abgeben, um einschätzen zu können, ob die Technologie in ihr Leben passt. Es kann also sehr sinnvoll sein, ein Bewertungsprogramm einzurichten, über das sich Verbraucher:innen vor dem Kauf von Technologie informieren können. Ganz gleich, ob Sie eine Marketingkampagne aufbauen, um Bewertungen in Online-Bewertungs-Communities wie Trustpilot zu fördern, oder ob Sie sicherstellen, dass Ihre Produkte von den besten Technikjournalist:innen rezensiert werden: Technische Verbrauchergeräte brauchen eine Welle von Empfehlungen, um auf dem Radar der Kund:innen zu erscheinen.

Welche Relevanz Fachzeitschriften für IT-Entscheider:innen haben lesen Sie hier. 

Lesen Sie unseren Forschungsbericht: Der Einfluss-Faktor: Wen konsultieren IT-Entscheidungsträger:innen, wenn es um die Anschaffung neuer Technologie geht („The influence factor“; der Report ist auf Englisch):

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