Agenturleben

6 Wege zu mehr Kreativität im Unternehmen

Written by Chris Hewitt

31 Mai 2022

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Kreativität ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit bei Berkeley PR – und von höchster Bedeutung in allen Bereichen der Wirtschaft (und Gesellschaft). Doch wie kommt es dazu, dass viele Unternehmen den kreativen Prozess bereits im Keim ersticken? Was läuft hier schief? Kreativität kann man nicht nach Belieben ein- und ausschalten – doch genau das wird von Mitarbeitern häufig erwartet: Kreativität auf Knopfdruck.

Verschreckte Kreativität

Kürzlich nahm ich an einer Brainstorming-Sitzung mit einem Kunden teil, bei der alle Anwesenden buchstäblich Angst vor dem Leiter hatten. Das Ergebnis war, dass überhaupt kein kreativer Output zustande kam, weil die Teilnehmenden aus Furcht die Klappe hielten. Der CEO wurde zunehmend frustrierter, was dazu führte, dass die Teilnehmenden noch eingeschüchterter wurden. Die Situation verschlimmerte sich zunehmend.

Grundsätzlich funktionieren kreative Gruppendiskussionen besser, wenn Leichtigkeit vorherrscht, die Teilnehmenden Freude am Prozess haben, wenn sie die Gewissheit haben, nicht perfekt sein zu müssen, sie sich ausprobieren dürfen und das Umfeld spielerisch ist.

Ich habe aus meinen Erfahrungen gelernt und mir Gedanken darüber gemacht, was es braucht, dass es gar nicht erst zu kreativen Blockaden kommt. Die folgenden sechs Erkenntnisse teile ich gerne mit Ihnen.

1. Brainstormings funktionieren nicht  

Tatsächlich gibt es mehrere Lehrmeinungen, wonach Brainstormings die Kreativität hemmen. Laut Harvard Business Review schleicht sich soziales Faulenzen ein, weil die Menschen sich in einer Gruppe weniger anstrengen, als sie es einzeln tun würden. Hinzu kommt die soziale Angst, die dazu führt, dass wir die großartigen Ideen der Introvertierten nicht zu hören bekommen. Und viele Introvertierte sind kreative Menschen.

Wenn Sie dennoch ein Brainstorming veranstalten wollen, stellen Sie sicher, dass alle Teilnehmenden vorher recherchiert haben und mit vorbereiteten Ideen zum Meeting kommen. Dann werden Sie sehen, wie sich die Mitarbeiter:innen kreativ entfalten und sich ein interaktiver, cokreativer Prozess mit den anderen Teilnehmenden entwickeln kann.

Wichtig ist auch, in welcher Haltung Sie die Session einberufen. Laden Sie die Teilnehmenden ein, mit Ideen zu kommen, aber erwarten Sie nicht, dass diese bis ins Detail ausgearbeitet und durchdacht sind. Die Ideen sollen als Ausgangspunkt für eine offene Diskussion dienen, nicht als endgültige Antwort auf die Frage. Auf diese Weise können Sie bessere kreative Konzepte entwickeln.

2. Sie müssen kein/e Experte/ Expertin sein

Um in einer Sache kreativ sein zu können, muss man kein/e Experte/ Expertin sein – doch (Vor)Wissen ist wichtig.

Egal an welchem Thema Sie arbeiten, begeben Sie sich in die Recherche! Schauen Sie sich passende TED-Talks an, recherchieren Sie auf  YouTube, suchen Sie sich eine/n Mentor:in, beschäftigen Sie sich mit Studien, lesen Sie die Tages- und/ oder Fachpresse, stellen Sie Fragen –  tauchen Sie tief in das Thema ein, an dem Sie arbeiten. Je mehr Sie wissen, desto mehr Ideen werden in Ihnen aufsteigen.

Sind Experten/ Expertinnen in der Runde, stellen Sie sicher, dass diese Ideen nicht von vorneherein abtun, bevor sie überhaupt erforscht werden konnten. Denn: die Impulse von außen können unglaublich kraftvoll sein. Doch nur dann, wenn sie überhaupt erst geäußert werden dürfen, wenn dazu ermutigt wird, wenn sie zugelassen werden und für skeptische Zurückweisung kein Platz ist.

3. Knuddeln Sie Ihren Hund

Noch besser: Bewegen Sie sich. Stehen Sie auf. Gehen Sie mit dem Hund. Gehen Sie laufen. Lassen Sie sich vom Außen inspirieren.

Seien Sie achtsam – mit der aktuellen Herausforderung im Hinterkopf. Ideen kommen wenn sie wollen, nicht wenn wir sie wollen.

Achten Sie auf Ihre Gedanken und haben Sie immer einen Stift bei der Hand – einen duschfesten wenn es sein muss 😉 Oder eine App. Oder schicken Sie sich selbst eine E-Mail oder sprechen Sie sich eine Sprachnachricht auf, sollten Sie gerade im Auto unterwegs sein. Was auch immer Ihnen taugt. Es gibt immer einen Weg.

4. Denken Sie in Problemen

Wenn Sie auf der Suche nach einer Idee sind, wie Sie ein Produkt bewerben können, überlegen Sie sich, welches Problem der potenziellen Kunden/ Kundinnen durch dieses Produkt gelöst wird. Überlegen Sie sich, welche Folgen es hat, wenn das Problem nicht gelöst wird.

Wenn Sie also für einen Schreibtisch-Utensilo werben wollen, denken Sie an das Problem – einen unaufgeräumten Schreibtisch. Denken Sie dann an die Folgen – schlechte Produktivität.

Egal, ob Sie allein oder in einer Gruppe arbeiten, achten Sie immer darauf, dass die Ideen in der Problemstellung verankert bleiben, um deren Wirksamkeit zu testen.

5. Die Masse macht’s

Tragen Sie viele Ideen zusammen. Wenn 99% davon nichts sind, ist immer noch 1% gut. Einfach weiter sammeln. Eine Idee kann aus einer schlechten Idee entspringen. Als Strukturierungsmethode eignet sich beispielsweise Mind-Mapping. So können Sie Ideen zusammentragen und dabei die zentrale Idee (oder Problem) im Zentrum immer im Blick behalten.

6. Bleiben Sie realistisch

In den Kneipen im ganzen Land keimen viele großartige Ideen. Man kann sie schon von Weitem hören.

Doch großartige Ideen sind nutzlos, wenn sie nicht effektiv umgesetzt werden. Deshalb bleiben so viele Ideen in der Kneipe – zusammen mit den Leuten, die sie entwickelt haben.

Halten Sie Ihre Idee einfach und praktikabel. Wenn Sie sie nicht in einem Satz erklären können, überdenken Sie sie noch einmal. Und vor allem: Können Sie sie umsetzen?

Und wenn Sie fertig sind, ist es immer eine gute Idee, Ihre Idee mit Menschen außerhalb Ihres beruflichen Umfelds zu besprechen, um neue Perspektiven zu erhalten – einen Resonanzboden, wenn Sie so wollen.

Lassen Sie uns also dort enden.

In der Kneipe. Vielleicht finden sich dort ja zufällig Story-Cubes, ein witziges Tool, über das meine Kollegin Heike hier im Blog geschrieben hat, um gemeinsam kreative Geschichten zu erfinden.

Prost.

Sie wünschen sich kreative Unterstützung?

Kontaktieren Sie uns gerne!